Großbrand in Weißenbrunn

Zu einem Großeinsatz rückten am Abend des 16. Mai zahlreiche Einsatzkräfte im Nürnberger Land aus. Im Leinburger Ortsteil Weißenbrunn war ein Mehrfamilienhaus sowie drei Nebengebäude in Brand geraten.

Initial alarmiert wurden die ersten Feuerwehren mit dem Stichwort "Brand Zimmer", dass es sich um einen der größten Einsätze in der 150-jährigen Geschichte der FF Weißenbrunn handelt, war zu diesem Zeitpunkt noch keinem bewusst.

Bereits auf dem Weg der Weißenbrunner Einsatzkräfte an ihr Gerätehaus war eine deutliche Rauchentwicklung wahrnehmbar und beim Eintreffen an der Einsatzstelle stand ein Mehrfamilienhaus sowie drei weitere Gebäude bereits in Vollbrand. Da schon auf der Anfahrt klar war, dass anders, als es die initiale Alarmierung erwarten lies, ein aufwändiger Einsatz bevorstand und die bis dahin alarmierten Einsatzkräfte nicht ausreichen würden, erfolgte umgehend eine entsprechende Nachalarmierung weiterer Feuerwehren. Gleichzeitig wurde durch die ersten Kräfte der Feuerwehr mit dem Schutz der angrenzenden Gebäude begonnen, da das Wohnhaus zu diesem Zeitpunkt schon nicht mehr zu retten war. Nur durch diese rasche Nachalarmierung sowie das beherzte und konsequente Eingreifen der Feuerwehren konnte eine noch wesentlich größere Ausbreitung verhindert und weiterer Schaden abgewendet werden. Im Anschluss wurde dann mit der eigentlichen Brandbekämpfung begonnen. Hierfür wurden Zug um Zug weitere Feuerwehren nachgefordert. Auf Grund der starken Rauchentwicklung erfolgte eine Warnung der Bevölkerung mittels Radiodurchsagen und Warnapps.

Wegen der Bebauung und der Ausdehnung des Brandes kamen neben zahlreichen Strahlrohren auch zwei Drehleitern zur Brandbekämpfung zum Einsatz. Diese musste wegen der starken Rauchentwicklung unter Atemschutz erfolgen. Auch ein spezieller Löschroboter der Feuerwehr Röthenbach a. d. Peg. wurde an die Einsatzstelle gebracht und unterstützte die Löscharbeiten. Es war der erste Einsatz dieses erst in der vergangenen Woche übergebenen Einsatzmittels, das sich hier bereits als sehr wertvolle Ergänzung erwiesen hat.

Problematisch zeigte sich auch die Wasserversorgung an der Einsatzstelle, da große Mengen an Löschwasser benötigt wurden. Aus diesem Grund kamen Tanklöschfahrzeuge der Feuerwehren Feucht, Röthenbach und Schwarzenbruck sowie zwei Sonderfahrzeuge des Landkreises Neumarkt zum Einsatz. Zusätzlich wurde durch die Feuerwehren mittels Pumpen Löschwasser aus dem nahe gelegenen Naturbad entnommen und über mehrere Schlauchleitungen an die Einsatzstelle gefördert. Hier waren die in der Gemeinde Leinburg vorhanden Tragkraftspritzenfahrzeuge (TSF) von großer Bedeutung.

Die Einsatzleitung übernahm Kreisbrandinspektor Florian Bayer. Unterstützt wurde er dabei von Kreisbrandrat Holger Herrmann, der sich selbst ein Bild der Lage machte, sowie Mitgliedern der Kreisbrandinspektion und der UG-ÖEL Nürnberger Land. Für die Lagedarstellung und Koordination kam auch die Drohne der Feuerwehren im Landkreis zum Einsatz. Insgesamt wurden zur Strukturierung der Einsatzstelle 5 Einsatzabschnitte gebildet.

Zur Unterstützung der Löschmaßnahmen, die sich bis in die frühen Morgenstunden zogen, und zur Ausleuchtung der Einsatzstelle wurde das THW Lauf mit dem Teleskoplader alarmiert. Im späteren Verlauf mussten die Gebäude noch in der Nacht eingerissen werden, weshalb ein Bagger an die Einsatzstelle gebracht wurde.

Die aufwendigen Nachlöscharbeiten zogen sich bis in den Mittag des Folgetages. Deshalb wurden gegen 02:00 Uhr die ersten völlig erschöpften Kräfte aus dem Einsatz gelöst und durch andere Feuerwehren ersetzt. Diese wurden, um den Grundschutz im übrigen Landkreis sicherzustellen, gezielt aus dem gesamten Landkreis nachgefordert. Am Samstagabend erfolgte dann eine letzte Kontrolle durch die Weißenbrunner Kräfte.

Ein Bild von den Löschmaßnahmen machten sich auch Landrat Armin Kroder sowie der Leinburger Bürgermeister Thomas Kraußer. Beide dankten den Einsatzkräften für ihren enormen Einsatz.

Alarmiert waren die Feuerwehren Weißenbrunn, Altdorf, Altenthann, Berg (Lkr. Neumarkt), Diepersdorf, Entenberg, Feucht, Gersdorf, Henfenfeld, Hersbruck, Lauterhofen (Lkr. Neumarkt), Leinburg, Ludersheim, Moosbach, Oberhaidelbach, Ober-/Unterferrieden, Rieden, Röthenbach a. d. Peg., Röthenbach b. Altdorf, Schnaittach, Schwarzenbruck und Unterhaidelbach sowie Mitglieder der Kreisbrandinspektion und die UG-ÖEL des Landkreises. Auch Kräfte der Polizei, des THW Lauf und des BRK, welche die Versorgung der Einsatzkräfte übernahmen, waren im Einsatz. Insgesamt waren 250 Einsatzkräfte vor Ort.

Besonders hervorzuheben ist neben der hervorragenden Zusammenarbeit aller Einsatzkräfte auch die Unterstützung durch die Weißenbrunner Bevölkerung. Diese sorgte schnell für die Versorgung mit Erfrischungsgetränken und Kaffee der Einsatzkräfte und durch die örtliche Pizzeria wurde sogar Pizza gespendet.


Einsatzart Brand
Einsatzstart 16. Mai 2025 19:50
Mannschaftstärke 30
Einsatzdauer 20 Stunden
Fahrzeuge LF 10
Alarmierte Einheiten

FF Weißenbrunn
FF Altdorf
FF Altenthann
FF Berg (NM)
FF Diepersdorf
FF Entenberg
FF Feucht
FF Gersdorf
FF Henfenfeld
FF Hersbruck
FF Lauterhofen
FF Leinburg
FF Ludersheim
FF Moosbach
FF N-Land
FF Ober-/Unterferrieden
FF Oberhaidelbach
FF Rieden
FF Röthenbach a.d. Pegnitz
FF Röthenbach b. Altdorf
FF Schnaittach
FF Unterhaidelbach
FF Schwarzenbruck
ILS Lagedienst
Kreisbrandinspektion
UG-ÖEL Nürnberger Land
THW Lauf